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10.02. bis 13.02.2015. Tag 5 bis 8

Ich habe ein paar Tage gewartet, um den Blog weiterzuschreiben. 1. Weil ich nicht mit Kleinigkeiten langweilen wollte. Und 2. weil ich den Eindruck hatte dass nichts sooo weltbewegendes stattgefunden hat an ...

 

Wenn es für mich auch sehr hilfreich war und für meinen Zahnarzt mit Sicherheit auch. Ich habe am Dienstag, also am 5. Tag der Einnahme der Hajoona-Produkte einen langen Zahnarzttermin gehabt. Ich habe insgesamt 5 Implantate eingesetzt bekommen. An einer Stelle war zuvor eine Brücke, die nach einer 6-Stündigen Kiefer-Operation erforderlich war. Diese war wegen Problemen am befestigten Zahn entfernt worden.

 

Die anderen drei Implantate habe ich einer unschönen Begegnung mit einer Schrankzierleiste eines Kleiderschrankes meiner Mutter zu verdanken. Wie man für so ein schweres, rabiates Teil den Begriff Zierleiste erfinden konnte, ist mir ein Rätsel. Denn es ist definitiv eine Verniedlichung, wenn man das Gewicht und das ganze Ausmaß mal zu spüren bekommt.

 

Verständlich ist mir inzwischen, warum man die Dinger festschrauben sollte. Darauf war beim Aufbau des besagten Schrankes leider – trotz vorgegebener Borlöcher großzügig verzichtet worden. Wenn man dann also vor so einem Schrank steht und dann auch noch nach oben schaut (was sehr mutig und Risikofreudig ist, wie ich inzwischen weiss), dem könnte es passieren, dass er besagte Schrankleisten voll auf die obere Zahnreihe bekommt und einem vom Restschwung auch noch die Hacken blutig geschlagen werden.

 

So war es zumindest 2012 bei mir. Mir hat so der Kopf gedröhnt, ich war nicht mehr in der Lage nach Mainhardt zu meiner Zahnärztin zu fahren. Meine Mutter hat dann sofort mit Ihrer Zahnärztin einen Termin ausgemacht und ich durfte sofort kommen. Die obere Zahnreihe wackelte so schlimm, dass sie mir prognostizierte, dass diese wohl nicht mehr zu retten seien. Ich habe es geschafft bis letztes Jahr, dass sie drinbleiben konnten. Dann habe ich sie ziehen lassen, weil sie wirklich kurz davor waren von alleine auszufallen. Sie haben fürchterlich gewackelt. Deswegen nun die besagten Implantate.

 

Bei meinem Zahnarzt wissen sie schon, dass ich jedes Mal zum Notfall werde, wenn ich Spritzen bekomme. Es ist nicht das Spritzen an sich, sondern je mehr von dem Wirkstoff reingespritzt wurde, desto stärker leidet mein Kreislauf. Ich zittere stark, ich friere, bin nicht mehr in der Lage aufzustehen. Für das Einsetzen der Implantate bekam ich nun einiges von dem Betäubungsmaterial. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass die Arzthelferinnen von der im Haus befindlichen Apotheke etwas für den Kreislauf für mich besorgen und dass ich – ein Glas Wasser in der Hand, ein feuchtes Tuch auf der Stirn und eine besorgte mich lieb streichelnde Arzthelferin an meiner Seite faul zitternd und frierend auf der Zahnarztliege das Zimmer für andere Patienten blockiere.

 

Dieses Mal war es erstmals anders. Ich wurde zwar wieder zittrig und hatte etwas weiche Knie, aber die Behandlung musste das erste Mal nicht unterbrochen werden weil ich komplett schlapp gemacht habe. Ich habe es auch ohne Hilfe auf eigenen Füssen zum Röntgen geschafft. PREMIERE! Mein Erster Gedanke war. Dafür, dass ich das erste Mal durchgehalten habe gibt es für mich nur eine Erklärung. Kaffee und Saft zeigen Wirkung. Das arbeiten die Produkte Hajoona wohl in Bereichen meines Körpers, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte.

 

Mittwoch ist mir dann erstmals aufgefallen, wieviel mehr ich leisten kann. Ich bin Stressresistenter geworden. Unser soziales Projekt Weihnachten nicht allein zu Hause 2014 hat mich gesundheitlich noch weitaus mehr belastet wie in den Jahren zuvor.

 

Wenn ich am Tag einen Termin hatte, war das schon sehr viel für mich und ich musste schauen, dass ich dann an mindestens 1,2 darauffolgenden Tagen zu Hause bleiben konnte und keine Verpflichtungen hatte. Momentan jagt leider ein Termin den nächsten. Überwiegend Arzttermine. Bedingt durch meine vielen chronischen Krankheiten. Muss ich leider öfter zum Arzt.

 

Trotzdem bewältige ich das ohne Probleme. Ich schaffe es an einem Tag zum Arzt zu gehen, zu backen, Kochen und zu  putzen. Ist doch normal sagt Ihr? Ja, vor meinem Burnout war das für mich auch normal und vieles mehr noch dazu. Nach dem Burnout war nichts mehr wie es vorher war. Ich rutschte in eine Depression und bin seitdem nicht mal mehr ansatzweise so belastbar und Leistungsfähig wie ich es davor war. Für mich ist das ein RIESEN FORTSCHRITT!

 

Donnerstagabend meinte mein Freund Stefan zu mir. „Du hast Dich wahnsinnig verändert“. Ich „echt? Was meinst Du denn damit?“ Stefan sagte dann ich sei nicht mehr so still, würde mehr reden wenn wir telefonieren und sei viel besser drauf. Als er mich Mittwoch gefragt hatte ob wir Sonntag wieder das Seniorencafé im Schumm-Stift machen (dafür suchen sie immer ehrenamtliche, wir hatten das letztes Jahr auch schon gemacht) habe ich sofort gesagt klar, wir müssen nur schauen, was wir mit Cleo machen. Vielleicht darf sie ja diesmal mit. Er hatte ein „das ist mir zu viel, das schaffe ich nicht, es waren einfach schon zu viele Termine diese Woche und Samstag sind wir doch auch schon den dreiviertels Tag unterwegs…“ erwartet. Aber das kam nicht. Denn ich habe nicht das Gefühl, dass es mich überfordern würde. Vor einer Woche wäre das noch undenkbar für mich gewesen, Samstag und Sonntag einen Termin, auch wenn ich unter der Woche weniger gehabt hätte als diese Woche.

 

Gestern ist es mir dann selbst aufgefallen. Ich schwätz (rede) wie ein Buch und mir geht’s so gut! Bin fit ohne Ende. Aufstehen fällt leichter, die 47 Treppen zu meiner Wohnung sind kein Problem mehr, auch wenn ich sie mehrmals hintereinander laufen muss, was zur Zeit öfter vorkommt.

 

Gestern, am Freitag ging es ja ähnlich weiter. Ich hatte Kehrwoche, hatte meine Nachbarin zum Kaffee eingeladen, wollte nochmal durchsaugen und rauswischen und weil mich spontan für den Abend mit Freunden in Stuttgart im Spalatum verabredet hatte wollte ich auch noch Haare waschen (die zu einer Frisur zu bekommen dauert momentan locker bis zu 2 Stunden.) und auf die Bank musste ich auch noch. Spontan kam dann noch Diana dazu, mit der ich dann zusammen nach Stuttgart gefahren bin.

 

Vor gut einer Woche wäre das alles unvorstellbar für mich gewesen. Ich war gestern auch überhaupt nicht müde als ich heim kam und konnte trotzdem relativ schnell einschlafen. Ich freu mich momentan auf jeden neuen Tag, weil ich neugierig bin, wie es weiter geht und weil mir einfach alles viel einfacher fällt als zuvor.

 

Dass sich so schnell so viel verändert, hatte ich zwar gehofft aber nicht geglaubt. Vor allem bin ich überrascht, was sich verändert hat. Ich habe eine riesen Lebensqualität und mehr Lebensfreude gewonnen. Und dass es mir morgens beim Aufwachen nicht mehr übel ist, nachdem ich darunter schon Jahre leide bedeutet unvorstellbar viel für mich! Ich kann jetzt sogar schon ohne Probleme vor dem Frühstück mit meiner Boxerhündin Cleo rausgehen. Das ging vor einer Woche noch gar nicht. Wenn ich nicht sofort nach dem Aufstehen etwas gegessen habe wegen der Übelkeit ging das hin bis zum Erbrechen.

 

Den nächsten Blog wird es wohl Sonntag Abend oder spätestens Montag geben. Denn heute wird es spät werden bis wir heim kommen. Heute ist Spielenachmittag/-Abend in Unterweissach. Da wollen wir wieder hin.

 

Also bis bald.

Eure Martina

 

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